Im 18. Jahrhundert wurde der Notenstich mit Kupferplatten in Frankreich immer verbreiteter, und durch seine überragende Qualität setzte er sich in den wichtigen Musikverlagshäusern Europas bald durch.



Um die richtige Einteilung treffen zu können und der Musikerin/dem Musiker ein optisch gutes Bild bieten zu können, muss das Manuskript eingeteilt werden. Wieviele Takte passen in eine Zeile, wieviele Zeilen passen auf eine Seite? Wieviele Seiten beinhaltet das Werk? Ist die Seitenanzahl optimalerweise durch vier teilbar, damit keine Leeren Seiten entstehen. Gibt es Vorgaben des Verlages? Kann die Vorgabe des Verlags eingehalten werden?
Auch passende Wendestellen müssen gefunden werden. Sowohl Stichregeln als auch optische Eindrücke mussten schon in der Vorbereitung bedacht werden.
Bei dieser Einteilung werden auch unklare Stellen herausgearbeitet und noch vor Stichbeginn geklärt. Die Handschrift der Komponisten ist manchmal nicht leicht zu entziffern. Um zeitaufwändige Korrekturen zu vermeiden, wurden diese Stellen vorher mit der Komponistin/dem Komponisten oder den Verantwortlichen des Verlages vorbesprochen.
Nach der Einteilung werden die entsprechende Anzahl an Stichplatten hergerichtet.

Mit einem Rastral werden die fünflinigen Notenzeilen im richtigen Abstand zueinander in eine Platte (aus Feinzink) gezogen.

Mit dem Punktierzirkel werden die Abstände der Noten ermittelt.

Im nächsten Arbeitsschritt werden die Zeichen von unveränderlicher Form wie Notenschlüssel, Notenköpfe, Vorzeichen und Schriften mit einem Stahlstempel eingeschlagen.

Nun folgt das eigentliche Stechen der Platte.

Nun folgt das Säubern der Plattenoberfläche.



Der erste Andruck (Gründruck) wird ausgeführt. Der Gründruck dient dem Korrekturlesen.
Nach dem internen Korrekturlesen und Durchführen der Korrekturen auf der Platte wird ein Gründruck dem Komponisten, bzw. Verantwortlichen des Verlages übermittelt, welcher seinerseits Korrekturen auf dem Gründruck vermerkt.
![]() |
Gestochen scharf! Der Notenstich, ein Kunsthandwerk | YouTube Video |
|
Der Notenstecher von Würzburg | YouTube Video |
![]() |
Youtube Video |
Fotos aus dem Video, Links zum Video auf YouTube

-
- Berechen des Manuskriptes
- Rastrieren
- Zeichnen
- Schlagen
- Stechen
- Säubern
- Korrekturdruck
- Schwarzdruck
"Zum Lobe des Liedes, der Kunst zur Ehr', ertönet Akkorde, rein und hehr."

Die Herstellung von Druckformen für Musiknoten besorgte in früheren Zeiten der Notenstecher.
Notenstecher teilten die von Komponist*innen geschriebene Partitur ein, achteten auf gute Seiteneinstellung und berückstichtigten geeignete Wendestellen. Dirigenten, Musiker*innen oder Sänger*innen sollen ein einfach zu lesendes Notenblatt vorfinden.
Transponieren (andere Schlüssel oder Tonarten) gehörte zu den Aufgaben des Notenstechers.
Notenlinien wurden mit dem Rastral in Weichmetallplatten (Blei-Zinn-Antimon-Legierung oder Fein-Zink Legierung) gezogen. Danach wurde das Notenbild spiegelverkehrt auf die Platte skizzierte. Schlüssel, Noten Texte und sonstige Musikzeichen wurden eingeschlagen. Notenstile, Taktstriche, Bogen und ähnliches wurde in die Platte gestochen.
Die Herstellung einer Notenstichseite dauert je nach Inhalt zwischen 8 und 12 Stunden.
Notenstecher ist ein historischer Beruf. Heute hat der Computer übernommen und die Herstellung von Musiknoten wird vom Beruf Medienfachmann bzw. Medienfachfrau erledigt.